Avocado
Avocado
Die Avocado (Persea americana oder Persea gratissima) gehört zur Familie der Lorbeergewächse.
Die Bäume haben Ihren Ursprung in Südmexiko. Dort wurden sie bereits von den Azteken angebaut und kultiviert, um eine Höhe bis zu 15 Meter zu erreichen. Im tropischen Zentralamerika wird die Frucht seit ungefähr 10000 Jahren genutzt. Damals brachten sie die Spanier in die Karibik, nach Chile und Madeira. Im Laufe der 19. Jahrhunderts verbreitete sich diese Frucht bis nach Afrika, Madagaskar, Malaysia und den Philippinen. Rund um das Mittelmeer wird diese Frucht erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts angebaut. Es gibt mittlerweile 400 Kultursorten weltweit.
Geschichte
Jetzt geht es etwas unter die Gürtellinie – Die Bezeichnung für die Avocado geht auf das Nahuatl-Wort „ahuacatl“ zurück, was soviel heißt wie „Hoden“. Durch eine volksetymologische Umbenennung wurde daraus in der älteren spanischen Sprache „Avocado“ (abogado). Im 20. Jahrhundert wurde dieser Begriff ins Deutsche übernommen.
Im Deutschen wurde diese kuglige Frucht wegen der Konsistenz des Fruchtfleisches als Butterfrucht, Butterbirne oder aufgrund ihrer Form und der Beschaffenheit ihrer Schale als Alligatorbirne bezeichnet.
Das Wort „Guacamole“, das eine mexikanische Avocadocreme bezeichnet, stammt von dem Nahuatl-Wort ahuacamolli, das übersetzt „Avocadosuppe“ oder „Avocadosauce“ bedeutet.
Pflanzenmerkmal
Der Baum ist schnellwüchsig und immergrün. Er wächst in warmen trockeneren Gebieten. Der Baum trägt dunkelgrüne Blätter, die bis zu 45 Zentimeter lang werden. Die kleinen gelbgrünlichen Blüten stehen in end- oder seitenständigen Blütenständen. Erst nach etwas 10 Jahre beginnt der Avocadobaum Früchte zu tragen. Die Frucht ist reich an gesunden ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Einige Sorten werden sogar zu medizinischen Zwecken verwendet. (zum Beispiel als Bakterizid und gegen Durchfallerkrankungen, oder zur gesunden Gewichtszunahme durch den hohen und gesunden Fettgehalt).
Eigenschaften
Interessant ist, dass die Avocadofrucht eigentlich eine Beere ist. Sie ist birnenförmig bis oval, je nach Art ist ihre ledrige Außenschale mittel- bis dunkelgrün. Im Inneren befindet sich ein Kern, der etwa golfballgroß wird. Von der Farbe her ist das Fruchtfleisch grüngelb bis goldgelb und oxidiert zu einer dunklen Farbe, sobald es der Luft ausgesetzt ist – dies kann durch schnelle Zugabe von Antioxidantien, wie etwa der in Zitronensaft enthaltenen Ascorbinsäure, verhindert werden.
Im Handel werden die Früchte meist noch sehr hart angeboten. Sie können aber ohne Bedenken gekauft werden, denn sie zählen zu den sogenannten klimakterischen Früchten, diese Früchte reifen also noch nach. Wenn die Schale bei leichten Druck nachgibt, ist sie für den Verzehr geeignet. Der Nachreifeprozess kann durch das Reifegas Ethen beschleunigt werden, wenn man die Frucht zum Beispiel in Zeitungspapier eingewickelt oder zusammen mit Äpfeln gelagert wird.
Die Früchte des Avocadobaumes reifen in keinem Fall an ihm selbst aus, sondern fallen auch ohne Pflücken in einem harten grünen unreifen Zustand auf die Erde. Dort reifen sie schnell nach. Im Anbau werden die Früchte daher gepflückt, sobald sie eine marktfähige Größe erreichen. Im deutschen Handel findet sich hauptsächlich der weltweit meistverbreitete Typ Fuerte, eine birnenförmige Avocado mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, zum Rand hin grünlichen Fruchtfleisch. Die Fuerte erreichen ein Gewicht von 250 bis 400 Gramm.
In anderen Ländern, vorwiegend den USA und Frankreich, dominiert dagegen die Hass. Hierbei handelt es sich nicht um eine gezielte Züchtung, sondern um eine zufällige Mutation. Der Kalifornier Rudolph Hass fand den Baum damals in den 30er Jahren in seinem Garten. Von diesem einen Baum stammen alle heutigen Hass-Avocado-Bäume ab, die in Israel, Kalifornien, Mexiko, Chile und Spanien angebaut werden. Die Hass ist kleiner als die Fuerte, rundlich und besitzt eine dicke, warzige Schale. Ihre Reife erkennt man daran, dass sich die Schale dunkelviolett verfärbt, sowie auch beim Ertasten. Sie wiegt weniger – zwischen 140 und 350 Gramm.
Verwendung in der Küche
Das Fruchtfleisch um den großen Kern sehr nahrhaft, die Schale und der Kern sind hingegen nicht für den Verzehr geeignet. Die in Deutschland erhältlichen Avocados sind meistens nicht süß, einige Sorten der tropischen Länder dagegen schon. Das Fruchtfleisch der reifen Avocado ist grün-gelb, weich und von einer fast cremeartigen Konsistenz. Die Avocado hat mit sehr großem Abstand den höchsten Fettgehalt aller bekannten Obst- und Gemüsearten, was jedoch nicht negativ zu bewerten ist. Ganz im Gegenteil ist dieses essentielle Fett für uns Menschen lebenswichtig und muss aufgenommen werden. Das Fruchtfleisch schmeckt pur oder leicht gesalzen als Brotbelag.
Rezepte mit Avocado
Avocadocreme/Guacamole
Guacamole wird aus einer großen Avocado zubereitet und ist das Mus des Avocadofruchtfleisches. Geeignet zum Dippen, als Brotaufstrich oder als Füllung von Tortillas. Das reife Fleisch wird zur Zubereitung mit einer Gabel zerdrückt oder püriert, anschließend mit Salz oder Kräutersalz und Pfeffer gewürzt und nach Belieben mit Tomaten, Chilis, Salatgurke, Knoblauch, Zwiebel, Joghurt oder zahlreichen weiteren Zutaten verfeinert. Die Creme kann aber auch süß zubereitet werden – mir Zitrone und braunem Zucker. Avocado tendiert dazu, sehr schnell braun zu werden. Die Bräunung entsteht durch Oxidation an der Luft. Als Antioxidationsmittel kann die Säure des Zitronen- oder Limettensaftes dienen, was zusätzlich den Geschmack abrundet. Ebenfalls kann bis zum Servieren der Kern der Avocado in die Creme gelegt werden, Enzyme des Kerns bremsen ebenfalls die Oxidation.
Avocadoaufstrich eine andere Art für Brot und Baquette
(vegan und gut verträglich bei Fruktoseintoleranz nach einer Karenzphase; nicht bei Histaminintoleranz geeignet!)
Zutaten
- 2 mittelgroße Kartoffeln gekocht und abgekühlt
- 1 reife Avocado
- Kräutersalz
- nach Belieben wenig weißen Pfeffer (scharf!)
Zubereitung
Vor dem Kochen der Kartoffeln, können sie bei Fruktoseintoleranten Menschen geschält und 12 Stunden gewässert werden. Nach dem Wässern das Wasser abgießen und wie gewohnt kochen.
Die gekochten und geschälten Kartoffeln mit einer Gabel in einer Schüssel zerdrücken.
Avocado halbieren und den Kern entfernen. Mit einem Löffel das Fruchtfleisch aus der Schale holen und mit der Gabel ebenfalls zerdrücken. Zu den Kartoffeln in die Schüssel mengen und mit Kräutersalz abschmecken.
Wer es verträgt kann etwas Knoblauch und Zitronensaft hinzufügen.
Danke für die tollen Rezepte! Leider kann ich mit der Histamin-Intoleranz momentan keine Avocado essen, sonst hätte ich es gleich ausprobiert!
Ja konnte ich lange Zeit auch nicht ausprobieren. Vertrage sie immer noch nicht gut, aber 2 Happen gehen inzwischen schon gut. :-) Alles Gute.